Prinz Carl von Preußen (1801 - 1883) verwirklichte in Glienicke seinen Traum von einer italienischen Villa in südländischer Gartenlandschaft. Tauchen Sie ein in Carls Ideallandschaften. Spüren Sie den südländischen Geist Italiens in Glienicke, überwinden Sie die 'Glienicker Alpen', genießen Sie die Idylle der preußischen Schweiz in Klein-Glienicke und nehmen abschließend ihren five o'clock tea im Babelsberger Park - im England der Hohenzollern.
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Prinz Carl erwarb 1824 das Gut Glienicke. Inspiriert von seiner ersten Italienreise, war er voller Eindrücke und Anregungen in seine Heimat zurückgekehrt. Landschaft und Architektur sollten sich ergänzen. Die beiden wichtigsten stilbildenden Gestalter dieser Zeit standen ihm zur Seite: der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné (1789-1866) und der Baumeister Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841).
Carl reiste viel. In der Schweiz begeisterten ihn die alpinen Natureindrücke. 1861 fasste er den Entschluss, 'seine Schweiz' im Dorf Klein-Glienicke entstehen zu lassen. Der Böttcherberg wurde zu seinem 'Hausberg'. Der Architekt Ferdinand von Arnim baute etwa sieben bis zehn Häuser im alpenländischen Stil. Um die 'Schweiz Illusion' perfekt zu machen wurden künstliche Felsformationen in die Landschaft gesetzt.
Carls Vision ergibt - geplant oder unbewusst - eine Miniaturabfolge von Landschaften, die eine Reise von Italien nach England nachempfinden: Vom italienisch anmutenden Schloss Glienicke über die 'Alpen', den Böttcherberg und die 'Schweiz', das Dorf Klein-Glienicke nach 'England', zum Schloss Babelsberg im Tudorstil. Dort residierte Carls Bruder, der preußische König und spätere Kaiser Wilhelm I. (1797-1888). Seine Frau Augusta (1811 - 1890) begeisterte sich für alle Neuerungen und Gedankenwelten, die aus England kamen.